Digitale Bildungsangebote in Zeiten der Corona-Pandemie durch das Dienstleistungszentrum Bildung

22. März 2021: Von Dirk Mahltig, Sachgebietsleiter Schulen und Bildung, Kreis Unna

Ein bisschen mehr Eigenregie und mehr Verantwortung – das ist derzeit von Schülerinnen und Schülern gefragt, wenn sie „Zuhause in die Schule“ gehen: Lernen auf Distanz ist angesagt. Und die Betreuung des Home-Schoolings und Home-Kindergardenings übernehmen die Eltern, die nebenbei im Home-Office arbeiten. Das stellt sowohl Kinder und Jugendliche als auch Eltern vor eine große Herausforderung. Unterstützung für das Distanzlernen hat das Dienstleistungszentrum Bildung des Kreises Unna mit einer Übersicht zu Lernangeboten gegeben.

Das Dienstleistungszentrum Bildung ist beim Kreis Unna als Sachgebiet im Fachbereich Schulen und Bildung angesiedelt. Innerhalb des Dienstleistungszentrums Bildung sind u. a. die Aufgabenbereiche Regionales Bildungsnetzwerk, Bildungsmonitoring und -management mit datenbasierter Bildungsberichterstattung, die Kommunale Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“ sowie Bildungsmedien mit den jeweiligen Handlungsfeldern verortet.

Gleich zu Beginn der Pandemie mit der Umstellung auf das Lernen auf Distanz hat sich das Dienstleistungszentrum Bildung eigeninitiativ mit umfassender Unterstützung durch das Kommunale Integrationszentrum auf den Weg gemacht, bereichsübergreifend eine Linksammlung zu Bildungsmaterialien, Selbstlernprogrammen und weiteren digitalen Angeboten für die Beschäftigung zu Hause zusammen zu tragen, die sich an verschiedene Zielgruppen gerichtet hat

  • Angebote für alle
  • Spielerisch Lernen für Drei- bis Sechsjährige
  • Wissenswertes für Grundschüler*innen
  • Wissenswertes für Schüler*innen an weiterführenden Schulen
  • Angebote für fremdsprachige Kinder und Jugendliche
  • Medienkompetenzentwicklung
  • Angebote für Lehrkräfte
  • Berufliche Orientierung
  • Angebote der Schulpsychologischen Beratungsstelle.

„Es gibt viele Lernangebote im Internet. Doch nicht alle eignen sich auch. Viele Eltern wissen oft auch gar nicht, welche Angebote altersgerecht und passend sind“, sagt Dirk Mahltig, Leiter des Dienstleistungszentrums Bildung. „Deshalb haben wir eine Übersicht mit kostenlosen Angeboten erstellt, die Eltern bedenkenlos mit ihren Kindern teilen können. Wir haben einfach die Expertise im Haus genutzt, Hilfestellung für Familien zu leisten. Eine Bündelung digitaler Angebote mit einfachem Zugang hat es in dieser Form bislang nicht gegeben. Eine Vernetzung bzw. Kooperation habe es hierzu mit dem Kreis Minden-Lübbecke gegeben, der zeitgleich an der Erstellung einer Übersicht digitaler Angebote zum Lernen auf Distanz gearbeitet hat. Hier ist im Wege einer interkommunalen Zusammenarbeit ein erfolgreicher Austausch erfolgt, von dem beide Kreise einen Mehrwert haben.“

Diese Übersicht der digitalen Bildungsangebote wurde sowohl auf der Homepage des Dienstleistungszentrums Bildung als auch auf der des Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Unna bereitgestellt, in der Presse wiederholt darauf hingewiesen und zusätzlich über einen Verteiler Schulen, Kindergärten, Wohlfahrtsverbänden, Schulträgern, Jugendämtern, der Schulaufsicht, dem Kommunalen Integrationszentrum und der Schulpsychologischen Beratungsstelle zur Verfügung gestellt.

Das bestehende Angebot wurde stetig aktualisiert. Die bisherige Linksammlung zu digitalen Bildungsangeboten hat das Regionale Bildungsbüro nunmehr in einem Padlet zusammengestellt. Dort sind Tipps für Eltern und Sorgeberechtigte, Pädagogische Fachkräfte sowie für Kinder und Jugendliche zu finden. Im nächsten Infobrief des Regionalen Bildungsnetzwerkes wird erneut auf diese Darstellungsform der digitalen Bildungsangebote hingewiesen. Zum Padlet: https://padlet.com/Bildungsnetzwerk/Pandemie.

Eine begrenzte Auswahl steht weiterhin zusätzlich auf der Homepage des Dienstleistungszentrums Bildung, Bildung integriert Kreis Unna (BiKU) unter „digitale Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche“ bereit. Im Blick sind dabei auch die jungen Lernenden im Alter zwischen drei und zehn Jahren. Es gibt Lernspiele vom „KIKANinchen“, Mathe-Lernspiele für Grundschüler und Hörspiele des Portals „Ohrka“. Auch dabei sind Tipps für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren wie Lernspiele, Rätsel bis hin zur Vorbereitung auf das Abitur in Mathe. Zu den Link-Tipps: www.kreis-unna.de/biku.

Auch das „Bündnis für Familie Kreis Unna“ hat Anfang Februar 2021 in einem Corona-Infobrief auf das Angebot des Dienstleistungszentrums Bildung zur Bereitstellung einer Übersicht der digitalen Bildungsangebote hingewiesen.

Angebote des „Bündnis für Familie Kreis Unna“
Im „Bündnis für Familie Kreis Unna“ engagieren sich Akteure aus den Bereichen Politik und Verwaltung gemeinsam mit Unternehmen, Kammern und Gewerkschaften, freien Trägern, sozialen Einrichtungen, Kirchengemeinden sowie Initiativen und Organisationen, um den Kreis Unna zu einem familienfreundlichen Standort zu gestalten.

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden die Bündnispartner*innen über Hilfs- und Beratungsangebote vom Bund, Land und aus dem Kreis Unna in Form von Corona-Infobriefen durch die Geschäftsstelle des Bündnisses für Familie informiert.

Die Corona-Pandemie stellt viele Familien vor eine große Belastungsprobe. Mehr denn je sind sie herausgefordert, Arbeits- und Familienleben miteinander zu vereinbaren und Lösungen für die veränderte Lebenssituation zu entwickeln. Aufgrund von wachsenden Betreuungsaufgaben durch Schließungen von Kitas und Schulen stehen Familien oft vor technischen Schwierigkeiten, wenn neben dem eigenen Home-Office auch Home-Schooling für ein oder mehrere Kinder realisiert werden soll. In etlichen Familien fehlen digitale Endgeräte. Das Bündnis für Familie hat dieses zum Anlass genommen bei den Partner*innen anzufragen, ob gebrauchte Laptops zum Home-Schooling zur Verfügung gestellt werden können.


Geschäftsführerin Katja Sträde übergibt die aufbereiteten Laptops für den digitalen Unterricht.
Quelle: Kreis Unna/Anita Lehrke

Rhenus Logistics aus Holzwickede war das erste Unternehmen, das gemeldet und Laptops sehr schnell bereitgestellt hat. 30 gebrauchte Geräte sind von engagierten Mitarbeitern der IT des Logistikdienstleisters neu aufgesetzt und aufbereitet worden, um ein zweites Leben im Home-Schooling zu ermöglichen. Die Informationstechniker legten auch einen Gruß an die Schüler bei und wünschten den Schüler*innen viel Erfolg beim digitalen Unterricht. Die Sprecherin des Bündnisses für Familie, Anja Josefowitz und Geschäftsführerin Katja Sträde überreichten die ersten Laptops an Grundschulen in Unna und Holzwickede.
„Unser Anliegen ist es, die Geräte Schulen zukommen zu lassen“, erklärt Katja Sträde vom Bündnis für Familie. „Diese können die Laptops dann zielgerichtet einsetzen, bei Bedarf an Kinder verleihen oder in der Notbetreuung vor Ort einsetzen.“ Das Bündnis für Familie hofft auf weitere Spenden von Endgeräten.

Derzeit setzt sich das Bündnis für Familie mit dem Netzwerk Frau und Beruf mit der Rollenverteilung in den Familien auseinander. In einer Online-Veranstaltung „Rolle rückwärts in die Zukunft?! Corona und Rollenverteilung in der Familie“ wird dieses gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, diskutiert.

In den Osterferien ging der Entdecker-Pass für Familien 2021 an den Start. Zehn unterschiedliche Rad- und Wandertouren im Kreis Unna sorgten für Bewegung und Abwechslung. Alle Touren waren auf Familien abgestimmt, führten durch die Natur zu unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten. Auf jeder Tour gab es eine Stempelstation, an der Familien einen Stempel erhielten. Ab drei gesammelten Stempeln konnte man den Entdeckerpass an das Bündnis für Familie schicken und an einer Verlosung teilnehmen.


Dirk Mahltig
Quelle: Kreis Unna