Initiative Neustart Rhein-Berg

20. August 2021: Von Silke Ratte, Prokuristin der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW)

Im Juni 2021 waren Handel und Gastronomie im Rheinisch-Bergischen Kreis gut besucht, weil die monatelangen Einschränkungen bei guten Inzidenzwerten gelockert werden konnten. Doch die Situation bleibt weiterhin fragil. Darum haben die Wirtschaftsförderer der acht Kommunen des Kreises und die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) ein Maßnahmenpaket geschnürt, das den aktuellen Neustart flankieren, aber auch zu einer dauerhaften Belebung vor allem der Innenstädte beitragen soll und den Betrieben Hilfestellung zur Zukunftssicherung gibt. Begleitet werden die Maßnahmen durch die Marketingkampagne #rheinbergauf.


Marketingkampagne #rheinbergauf
Quelle: RBS

Breit angelegtes Maßnahmenpaket zur Unterstützung besonders betroffener Branchen
Online-Handel, Essen to go, Events per Streaming, Kultur aus der Box, Sport im eigenen Wohnzimmer, daran haben sich die Menschen während des Corona-Lockdowns gewöhnt. Auch wenn im Sommer viele Aktivitäten wieder möglich wurden, besteht die Gefahr, dass es bei der Gewöhnung bleibt. Corona hat auch diese Entwicklung beschleunigt.
Für die von der Krise besonders betroffenen Branchen Handel, Gastronomie, Hotellerie, Kultur, Freizeit und Veranstaltungswirtschaft kam immer noch die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie und die Angst vor erneuten Einschränkungen dazu.
Darauf sind die Wirtschaftsfördererinnen und Wirtschaftsförderer im Rheinisch-Bergischen Kreis eingegangen und haben ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung geschnürt, das mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Städte und Gemeinden sowie der Kreisverwaltung abgestimmt wurde.

BU: Maßnahmenpaket der Initiative Neustart Rhein-Berg.

Das Paket beinhaltet nicht nur die Unterstützung der Außengastronomie und die Ermöglichung von Events in den Städten und Gemeinden, es macht auch Beratungsangebote für mehr digitale Präsenz sowie neue Geschäftsmodelle und Marktzugänge. Weiterhin nehmen sich die Verantwortlichen den angepassten Umgang mit Gebühren und Abgaben vor, das Leerstandsmanagement soll ebenfalls verbessert werden.
Die Initiative der kommunalen Wirtschaftsförderungen und der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) wird unterstützt durch die Interessen- und Werbegemeinschaften im Rheinisch-Bergischen Kreis, den Handelsverband NRW - Rheinland e.V., die Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Tourismusorganisation "Das Bergische". Mit allen Partnern wurde außerdem ein regelmäßiger Austausch vereinbart, bei dem gute Ideen und Erfahrungen besprochen werden können.

Die Maßnahmen im Einzelnen:

  1. Events und Veranstaltungen zur Belebung der Innenstädte ermöglichen und erleichtern
    Die Organisation von Events und Veranstaltungen soll ermöglicht und erleichtert werden. Zum Beispiel durch einfache Genehmigungsverfahren, die Nutzung von Checklisten zur Unterstützung und die Abgrenzung von Veranstaltungsflächen. Die gegebenenfalls notwendige Reglementierung von Besucherzahlen wird dabei nicht außer Acht gelassen.
  2. Innovative Veranstaltungsformate entwickeln und unterstützen
    Die Entwicklung und Realisierung von neuen und innovativen Veranstaltungsformaten soll unterstützt werden. Beispiele hierfür sind Feierabendmärkte, Strandkorb-Konzerte, Autokinos oder auch hybride Formate. Neue Ideen sollen auch durch den intensivierten Austausch der Partner entstehen.
  3. Gebühren und Abgaben prüfen
    Die Kommunen prüfen die Fortführung der Minderung oder Aussetzung von Gebühren und Abgaben für besonders betroffene Branchen, je nach Ermessenslagen der Städte und Gemeinden
  4. Vereinfachte Ausweitung der Außengastronomie
    Ebenfalls unterstützen die Kommunen weiterhin die vereinfachte Ausweitung der Außengastronomie (unter Einhaltung der Abstandsregeln), wobei Ermessensspielräume genutzt werden. Hierbei geht es zum Beispiel um erweiterte Flächen, Überdachungen, Nutzung von Heizpilzen etc.
  5. Gutscheinmodelle ausbauen
    Einige Kommunen und Interessensgemeinschaften im Rheinisch-Bergischen Kreis haben bereits Gutscheinmodelle eingeführt. Die Ausweitung bestehender Modelle und die einfache Einführung von neuen Gutscheinmodellen zur Förderung des Konsums in den Städten und Gemeinden wird unterstützt.
  6. Digitale Präsenz fördern
    Die Wirtschaftsförderungen von Kreis und Kommunen unterstützen Einzelhändler, Gastronomen, Hotels und Kulturvereinigungen, die bisher in erster Linie von analogen und präsenten Formaten leben, bei Digitalisierungsmaßnahmen z.B. mit Expertenwissen und Hilfe bei der Beantragung von Förderprogrammen. Die Sichtbarkeit des Betriebes und der digitale Workflow soll erhöht werden.
  7. Neue Geschäftsmodelle und Marktzugänge entwickeln
    Ebenso helfen sie den Unternehmen bei der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen und der Realisierung von daraus resultierenden neuen Markzugängen/-chancen. Durch die Corona-Pandemie ergeben sich Anpassungsbedarfe und Änderungsnotwendigkeiten für bestehende Geschäftsmodelle. Die Erschließung neuer Kundengruppen und Märkte wird begleitet.
  8. Leerstände in Wert setzen
    Die kommunalen Wirtschaftsförderungen kümmern sich um die Inwertsetzung von leerstehenden Mietflächen in Rhein-Berg, z.B. durch die Inanspruchnahme von Förderprogrammen und die Kommunikation mit Vermietern als Anschubhilfe für eine langfristige Nutzung.
  9. Eine gemeinsame Marketingkampagne für Rhein-Berg starten
    Die Marketingkampagne zum Neustart adressiert Kunden und Gäste. Sie soll zur Nutzung der lokalen Angebote, z.B. des Einzelhandels, der Gastronomie und der Kultur motivieren. Die Sichtbarkeit dieses Appells wird durch verschiedene Maßnahmen erhöht. Diese werden in einem eigenen Absatz erläutert.
  10. "Voneinander lernen", kreisweiten Austausch verstärken
    Der kreisweite Austausch zwischen allen Akteuren (bes. den Werbe- und Interessengemeinschaften, den Verbänden, den Kommunen, den Wirtschaftsförderungen) wird verstärkt, um voneinander zu lernen und Kooperationsprojekte umzusetzen. Dafür steht die neue digitale Plattform Rhein-Berg CONNECT, die die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) im April 2021 eingerichtet hat, zur Verfügung. Aber auch der Austausch in Präsenzformaten ist geplant, sofern es die Situation erlaubt.

Marketingkampagne #rheinbergauf
Das wohl sichtbarste Element der Initiative Neustart Rhein-Berg sind die Plakate und Türschilder, die die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) für alle Kommunen in Auftrag gab. Über die kommunalen Wirtschaftsförderungen und die Interessensgemeinschaften wurden sie vor am allem an den Handel und die Gastronomie verteilt, damit der Appell, lokal zu konsumieren, auch direkt beim Gast und Kunden ankommt.


Türschild der Kampagne.
Quell: RBW

Beiträge der Beteiligten in den sozialen Medien, die mit dem Hashtag #rheinbergauf gekennzeichnet wurden, ergänzen die Öffentlichkeitsarbeit. Offizielle Übergaben der Türschilder und Plakate an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wurden durch die Pressearbeit der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) begleitet.


In Bergisch Gladbach überreichte Volker Suermann, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (l.) Plakat und Türschild an Bürgermeister Frank Stein (Mitte) und Martin Westermann vom Stadtentwicklungsbetrieb Bergisch Gladbach AöR.
Quelle: RBW


In Wermelskirchen nahmen Bürgermeisterin Marion Lück (Mitte) und André Frowein, 1. Vorsitzender des WiW – Wir in Wermelskirchen Marketing e.V. die Türschilder in Empfang, um sie an Handel und Gastronomie zu verteilen.
Quelle: RBW

#rheinbergauf steht aber nicht nur für die aktuellen Öffnungen. Es soll gleichzeitig darauf aufmerksam machen, dass es im Rheinisch-Bergischen Kreis nur wieder dauerhaft bergauf gehen kann, wenn die Menschen die bekannten Vorsichtsmaßnahmen einhalten und aufeinander Rücksicht nehmen. Außerdem ist es das Symbol für die Zusammenarbeit aller Akteure, die gemeinsam dafür arbeiten, dass das Leben wieder und dauerhaft in die Innenstädte einzieht. 

Ausblick
Die Initiative Neustart Rhein-Berg ist eine Initialzündung für mehr Austausch und Zusammenarbeit im Rheinisch-Bergischen Kreis. Erfolgreiche Formate, wie zum Beispiel der Bergische Feierabendmarkt, der im nördlichen Kreisgebiet in zwei Kommunen bereits stattfindet, können auf andere Städte und Gemeinden übertragen werden. Auch bei Gutscheinmodellen und Leerstandsmanagement können alle Beteiligten voneinander lernen und der Erfahrung des anderen profitieren.
Die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) hofft, dass ihre Beratungsangebote vor allem zur digitalen Präsenz und zu neuen Geschäftsmodellen und Marktzugängen von den Unternehmen nun verstärkt in Anspruch genommen werden. Denn gemeinsam will man aus der Krise lernen.


Silke Ratte
Quelle: RBW