Mit dem Smartphone im Museum
Das Niederrheinische Freilichtmuseum des Kreises Viersen ergänzt sein museumpädagogisches Angebot um digitale Museumsspiele. Sie ermöglichen es den Besucherinnen und Besuchern spielerisch mit dem eigenen Smartphone das Museum zu entdecken und ihr kulturhistorisches Wissen zu erweitern.
Die historische Dorenburg bildet das Herzstück des Niederrheinischen Freilichtmuseums
Quelle: Kreis Viersen
Dass St. Martin während seiner Dienstzeit im römischen Militär an einem kalten Wintertag seinen Mantel mit einem Bettler geteilt haben soll, ist allgemein bekannt. Schließlich wird in vielen Städten und Gemeinden jedes Jahr rund um den 11. November mit einem Martinsspiel an die Mantelteilung erinnert. Dass sich die Bezeichnung Kapelle für christliche Gebets- und Andachtsräume vom lateinischen Begriff capa (deutsch: Mantel) und damit von dem berühmten Kleidungsstück des Heiligen ableitet, ist dagegen weniger bekannt. Im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen kann diese Wissenslücke nun geschlossen werden. Seit Dezember 2018 bietet das volkskundliche Museum in Grefrath am Niederrhein ein digitales Quiz rund um verschiedene Festtage in der dunklen Jahreszeit an. Von Halloween bis Mariä Lichtmess können die Spielerinnen und Spieler ihr Wissen über bekannte Bräuche testen oder Neues erfahren. Sie spielen dabei mit dem eigenen Smartphone über die App Actionbound. Dabei handelt es sich um eine Anwendungssoftware, die während des Museumsbesuchs gebührenfrei über die einschlägigen App-Stores bezogen werden kann. Zu diesem Zweck stellt das Museum in seinem Eingangsbereich einen kostenlosen WLAN-Zugang zur Verfügung. Ist die App installiert, wird das Spiel mithilfe eines QR-Codes gestartet.
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Quelle: Kreis Viersen
Mit dem Winterbräuche-Quiz greift das Niederrheinische Freilichtmuseum nicht das erste Mal auf das Angebot der Actionbound-Macher zurück. Bereits seit April 2018 verfügt das Museum über eine Lizenz zur Nutzung der App. So können Besucherinnen und Besucher sich mit dem Spiel „Dunkle Mächte – Magische Kräfte“ seit dem Sommer auf eine digitale Schnitzeljagd über das Freiluftgelände des Museums begeben. Mit zahlreichen Herausforderungen wie Multiple-Choice-Fragen, einem Textpuzzle oder Suchaufgaben bietet das Spiel den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein interaktives und kurzweiliges Bildungserlebnis zum Thema Aberglaube. Weil sich „Dunkle Mächte – Magische Kräfte“ mit seinen Fragen und Aufgaben zu ruhelosen Toten und Glücksbringern an Jugendliche und Erwachsene richtet, hat das Niederrheinische Freilichtmuseum auch eine kindgerechte Version im Programm: Mit dem Spiel „Hexen, Räuber, wilde Biester“ begeben sich die jungen Spielerinnen und Spieler auf die Suche nach Spuren von fantastischen Kreaturen und einem echten Räuberhauptmann.
Auch für Kinder im Grundschulalter wird ein digitales Museumsspiel angeboten.
Quelle: Kreis Viersen
Eine umfang- und abwechslungsreiche Vermittlungsarbeit spielt für das Selbstverständnis des Niederrheinischen Freilichtmuseums eine wichtige Rolle. Dementsprechend gestaltet sich auch das Angebot museumspädagogischer Programme. Darin werden Themen aus den Bereichen bäuerliches Leben, Handwerkskultur und Spielzeug aufgegriffen und für verschiedene Zielgruppen pädagogisch aufbereitet. Vom Kultursingle bis zum Menschen mit Demenz ist beinahe für jeden Anspruch etwas dabei.
Die digitalen Museumsspiele ermöglichen, das Museum mit dem eigenen Smartphone zu erkunden.
Quelle: Kreis Viersen
Mit der Einführung und dem Ausbau des Angebots digitaler Museumsspiele ergänzt das Niederrheinische Freilichtmuseum nun die bestehenden Programme und gibt seinen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, das Museum geführt, aber im eigenen Tempo zu erkunden. Die Suchaufträge in den Spielen weisen gezielt den Weg in besondere Ausstellungsbereiche oder machen auf einzelne Ausstellungsstücke aufmerksam. Gleichzeitig vermitteln Quizfragen verschiedener Schwierigkeitsstufen auf spielerische Art und Weise kulturhistorisches Hintergrundwissen. Bei den jüngeren Spielerinnen und Spielern wird zudem die Medienkompetenz geschärft und Interesse für museale Themen geweckt. Am Ende machen digitale Museumsspiele aber auch einfach Spaß - und zwar die Teilnahme daran mindestens genauso viel, wie sie zu entwickeln.
Kevin Gröwig
Quelle: Kreis Viersen