Mit Reisemessen und Busunternehmertagen gegen das Schreckgespenst Corona

02. Mai 2022: von Hans-Josef Kuypers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH

Die nackten Zahlen sind frustrierend. Eigentlich peilte man im Kreis Kleve die stolze Zahl von einer Million Übernachtungen an. Dann kam Corona – und der tiefe Absturz auf nunmehr 580.000. Die Radwanderer blieben vielerorts weg, die Tagungsgäste suchten ihren Erfolg bei den Videokonferenzen, die Wanderer unweit der deutsch-niederländischen Grenze ließen über Monate ihre Schuhe ungeschnürt. Sowohl die traditionsreichen Hotels mussten sich mit ihren leeren Betten abfinden wie auch die neuen, eben fertiggestellten, die aus Sicht der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve vom jahrelangen Aufschwung des touristischen Segments die Kraft zur Investition abgeleitet hatten. In der Kreisstadt Kleve, in der Wallfahrtsstadt Kevelaer und in der ehemaligen Herzogstadt Geldern waren sie entstanden – und gingen mit einem ausgesprochen schwierigen Jahr ins noch junge Leben. Der Tourismus im Kreis Kleve – das Schreckgespenst Corona zeigte ihm „die Zähne“. 

Und wie es den Hotels erging, so erlebten es auch die Betreiber von Ferienwohnungen und die Anbieter der vielen Reisemobil-Stellplätze, deren weiße Flotten sie urplötzlich nicht mehr ansteuerten. Der Wind war raus aus den Segeln, und dies in einer Region, in der das Paddeln auf der Niers eher lockte als die frische Brise auf dem Wasser.  


Tatkräftige Unterstützung erfuhr die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve beim diesjährigen Busunternehmertag von den Touristikern aus den Städten und Gemeinden des Kreisgebiets.
Quelle: WfG Kreis Kleve

Somit suchte das Kreisgebiet nach gemeinsamen Kräften, rief die Tourismusbeauftragten in den 16 Städten und Gemeinden zusammen und forschte nach gemeinsamen Ansätzen, irgendwie das „Tal der Tränen“ zu durchqueren. Reisemessen und Busunternehmertage sollten, wie einst vor der Pandemie, den weiteren Erfolgsweg pflastern. „Gemeinsam sind wir stark“, lautete die Devise im Kreis Kleve, der mit gut und gerne 140 Kilometern Grenze zu den Niederlanden einen Teil der gewachsenen Zielgruppe in der Sprache der Nachbarn anzusprechen pflegt. 

„Unsere niederländischen Nachbarn gehören seit Jahrzehnten zu wichtigen Tragpfeilern unseres wirtschaftlichen Erfolges“, weiß auch Silke Gorißen, die Landrätin des Kreis Kleve. Nicht alleine im Einzelhandel seien die Nachbarn bedeutsame Umsatzträger. Insbesondere das Handwerk lebt gut von der niederländischen Begeisterung für deutsche Schaffenskraft. Ganz abgesehen von den vielen engagierten Niederländern, die mit ihrer ureigenen Existenzgründung auf deutscher Seite die Zahl der niederländischen Firmen seit Jahren wachsen lässt: Mehr als 700 Betriebe sind es mittlerweile, mit denen sich der Kreis Kleve schmücken darf und längst Spitzenreiter im Umfeld der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve ist.

Alle diese Erfolge – sie blieben inmitten der Corona-Monate lediglich motivierende Faktoren für die Zeit danach, in der es auch darum gehen soll, wieder Betten zu füllen und die Zahl derer zu steigern, die ihre Köpfe in Kreis Klever Kissen zu legen bereit sind. „Mit Reisemessen und Busunternehmertagen gegen das Schreckgespenst Corona“ lautet die Devise – angeführt von den Aktivitäten einer Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, von der man seit vielen Jahren akribisches Handeln gepaart mit publikumswirksamer Öffentlichkeitsarbeit gewohnt ist. 


Freute sich über den gelungenen Auftritt auf der Touristikmesse Niederrhein: Landrätin Silke Gorißen begrüßte zusammen mit Standort-Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz und den Bürgermeisterkollegen Wolfgang Gebing aus Kleve, Peter Hinze aus Emmerich am Rhein und Christoph Gerwers aus Rees die Teilnehmenden am aktuellen Busunternehmertag Kreis Kleve.
Quelle: WfG Kreis Kleve

So dürfte es wohl der besondere Höhepunkt dieser Touristikmesse Niederrhein in Kalkar gewesen sein: Das Eintreffen der großen Gruppe von Busunternehmern, die von der Kreis-Wirtschaftsförderung eingeladen durch Landrätin Silke Gorißen begrüßt wurde. „Nahezu eine Million Mal sind Gäste aus nah und fern in Vergangenheit bei uns im Kreis Kleve eingeschlafen. Insbesondere Sie, die Busunternehmerinnen und Busunternehmer, halten wir für ebenso enge wie freundschaftlich verbundene und Erfolg bringende Partner“ begrüßte die Landrätin die erfreute Runde. Nach deutlicher Corona-Pause hatten die Kalkarer Messe-Macher um Wunderland-Chef Han Groot Obbink erneut zum Treffen der Tourismus-Branche aufgerufen. Und viele, allen voran die treuesten Aussteller aus der Niederrhein-Region, stärkten dem Neustart am Rheinufer den Rücken.


Gleich vier schmucke Reisebusse von Schatorjé Busreisen aus Wallfahrtsstadt Kevelaer brachten die Busunternehmer zu ihren Zielen im Kreis Kleve.
Quelle: WfG Kreis Kleve

Die Landrätin machte keinen Hehl daraus, dass sie die Busunternehmen als wichtige Zielgruppe empfindet, steht doch jeder einzelne Entscheider für viele, manchmal Hunderte von Gästen fürs Kreisgebiet. Nahezu 400.000 Übernachtungen weniger verbuchten die Statistiker in Zeiten der Corona-Pandemie. Grund genug also, um die Zuneigung der Erfolgsbringer zu kämpfen. So tat es beispielsweise auch Dr. Britta Schulz, die Bürgermeisterin der Stadt Kalkar im Bühnen-Talk mit Moderator Christoph Kepser. Die gastronomischen Qualitäten Kalkars rund um den Markt wurden ebenso gespiegelt wie die Schnitzaltäre in St. Nicolai, die für Busreisende mehr als nur Hingucker seien. Peter Hinze, der Erste Bürger von Emmerich am Rhein, stellte die Qualitäten des Freizeitbad Embricana und der Rheinpromenade heraus und lockte zum Besuch von Hochelten, dem „Schatzkästchen“ seiner Stadt – eben erst mit einer neuen Tourist-Info ausgestattet. Bei so viel Lob auf die Rheinpromenade wollte Christoph Gerwers nicht nachstehen. Der Bürgermeister von Rees lockte nicht nur zur Einkehr in Rheinnähe, sondern auch zur Radtour in der ersten fahrradfreundlichen Stadt des Kreisgebietes. Selbst einen „Königsradweg“ gebe es und bald vielleicht sogar einen Ferienpark am Reeser Meer. Das Museum Kurhaus mit seinem Joseph Beuys-Fundus, das B.C. Koekkoek-Haus wie Forstgarten und Schwanenburg waren für Wolfgang Gebing als Bürgermeister der Stadt Kleve ebenso besondere Gründe, die Schwanenstadt anzusteuern wie das Einkaufserlebnis in seiner Stadt.  Die Niederländer seien seit vielen Jahren überzeugte Gäste und Nachweis dafür, dass Kleve Magnetwirkung entfalte.


Gemeinsam sind wir stark: Am Kopf der Kreis-Kleve-Straße der aktuellen Touristikmesse Niederrhein waren sich die Experten aus den Städten und Gemeinden des Kreisgebiets einig: Wir möchten die Vorzüge der Region nach der Corona-Zwangspause wieder präsentieren.
Quelle: WfG Kreis Kleve

Nach den Wortbeiträgen der Repräsentanten aus Kreis und Stadt schwärmten die Gäste erneut aus, um sich den Themen der Aussteller zu widmen. Von der Kyllburger Waldeifel bis zur Alpentouristik reichten die Lockrufe. Von Brilon bis Oldenburg suchte man im Wunderland Kalkar für zwei Tage lang nach den Gästen für die nächste Urlaubs- und Reisezeit. Den Schwerpunkt im Spektrum der Anbieter bildete allerdings sehr deutlich der Niederrhein mit seinen Partnern: Der Rhein-Kreis Neuss, der Kreis Wesel mit seiner Entwicklungs-Agentur, Nettetal, Viersen und der Naturpark Schwalm-Nette, Brüggen und Grefrath und nicht zu vergessen Krefeld, die Stadt „wie Samt und Seide“.
Sie alle mochten den Eindruck nicht zu verdecken: Der Tourismus im Kreis Kleve, die Städte und Gemeinden mit ihren Angeboten waren dabei zum Start in die Nach-Corona-Zeit tragendes Fundament dieses Neustarts der Touristikmesse Niederrhein – im Jahr Eins nach Corona, im Jahr des Neustarts in die erfolgreiche Reihe der Busunternehmertage.

Apropos: Wenn ein „Wahnsinniger Puppenspieler“ und eine Spargelprinzessin mit ihrem Grenadier ihre Teilnahme genießen, wenn Straelener Gewächshäuser ebenso ins Bild passen wie auch das Priesterhaus in Wallfahrtsstadt Kevelaer mit seinem Dreigang-Abendmenü oder das farbenfroh illuminierte Gradierwerk im Solegarten St. Jakob, wenn der Straelener Hof ebenso angesteuert wird wie das Rilano 24/7 Hotel Kevelaer oder das Wunderland Kalkar, dann schlägt die Stunde zum siebten Busunternehmertag Kreis Kleve. 

Für etwa 30 Stunden lang folgten nahezu 100 Busunternehmen aus der gesamten Republik und dem BeNeLux-Raum den vielfältigen Spuren, die von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve gelegt wurden. Von der GreenCity BusTour Straelen bis zur Stadtführung durchs Historische Wachtendonk wurde den Gästen alles geboten, was Busreisegruppen an der Niederrhein-Region gefallen könnte. Und wem es denn besonders aufs Wetter ankommt – auch da wurde Abwechslung geboten: Es war trocken und bedeckt, es war regnerisch bis unerträglich, es war frostig und es gab Neuschnee. Selbst Sonnenlicht hatte der eine oder andere zum Schlussakkord entdeckt. So richtig was zum Auftakt in den wechselhaften April. 


Im Anschluss an die GreenCity Bustour Straelen wurde die Gruppe der Busunternehmer beim gemeinsamen Kaffee und Kuchen im Straelener Hof vom Straelener Blumenmädchen Lisa Stienen begleitet.
Quelle: WfG Kreis Kleve

Alle zwei Jahre veranstaltet die Kreis-WfG mit ihren angeschlossenen Städten und Gemeinden diese Veranstaltung, für die 1.600 Firmenadressen angeschrieben werden und „höchstens 120 teilnehmen können“. So jedenfalls beschreibt es die Kreis-Wirtschaftsförderung, die im Nachgang zur jüngsten Veranstaltung eine besondere Zahl nennt. Bislang seien vom Team der Kreis-WfG und mit Hilfe der Touristiker vor Ort in den letzten Jahren gut 350 verschiedene Busunternehmen im Kreis Kleve begrüßt worden. „Ein schöner Erfolg mit messbarer Wirkung“, hieß es.


Besonderes bekamen die Gäste des Busunternehmertag Kreis Kleve am Abend des ersten Tages geboten: Nach dem gemeinsamen Abendessen im Priesterhaus Kevelaer wartete am nächtlich beleuchteten Gradierwerk im Solegarten St. Jakob ein Schlummertrunk der Kleinen Weinkammer in besonderer Atmosphäre.
Quelle: WfG Kreis Kleve

Ob es denn nun Dr. Dominik Pichler in Wallfahrtsstadt Kevelaer war, Dirk Möcking in Kerken oder ob es Georg Koenen in Weeze war – sie alle zeigten sich hocherfreut über die Gästeschar, die in gleich vier Reisebussen der Firma Schatorjé anrollte. „Vier Busse voller Busunternehmer“, freuen sich in allen Jahren die Akteure der Veranstalterrunde – jeder einzelne Passagier ein Garant für das Erreichen neuer alter Ziele. So galt in Kevelaer diese Freude auch der Tatsache, dass die Gäste vorm Einschlafen im Rilano ihren Schlummertrunk im nachbarlichen Gradierwerk geboten bekamen – kredenzt von der Kleinen Weinkammer am Rande der Stadt. In Kerken ließ Bürgermeister Möcking keinen Zweifel daran aufkommen, dass er die „einfach wunderbare“ Warenpräsentation in der Markthalle Petkens ganz besonders schätzt. Und in Weeze erinnerte Bürgermeister Koenen den gastgebenden Freiherr von Loe vor dem Schloss Wissen daran, dass er als junger Bursche in der schlosseigenen Kapelle als erster Messdiener gewirkt habe. Überzeugend auch der Auftritt von Monika Lemmen im Straelener Hof. Die stellvertretende Bürgermeisterin unterstrich ihren Stolz darüber, dass die Stippvisite zum Gartenbaubetrieb Opschroef nur eines vieler denkbaren Beispiele sei, wie spannend das Segment Agrobusiness sein könne. Eine Aussage, die Angelika Hoffmann als Chefin im Straelener Hof mit unverkennbarem Kopfnicken bestätigte.


Ortsbürgermeister Patrick Simon (r.) empfing gemeinsam mit der Spargelprinzessin Hannah I. (Rümmler) und dem Spargelgrenadier Heinz-Josef Heyer (l.) die Gäste des Busunternehmertag Kreis Kleve um Hans-Josef Kuypers (2.v.r), um über die Gruppenangebote im Spargeldorf Walbeck zu berichten.
Quelle: WfG Kreis Kleve

Keinen Zweifel gab es in der Gruppe der wichtigen Multiplikatoren aus nah und fern daran, dass Heinz Bömler in Goch-Hassum für die besonderen Lacher des Tages sorgte. Der Mann, der sich einst selbst zum „Wahnsinnigen Puppenspieler“ taufte, er begrüßte die Reiseveranstalter als „Geschäftsführer seiner Lug und Betrug GmbH“, bevor er Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers zum Hauptdarsteller seiner kurzen „Halunkenschau“ machte.  

Die Stunden mit den Busunternehmern – sie waren ebenso abwechslungsreich wie erfolgversprechend und klangen mit dem Besuch der bereits zitierten Touristikmesse Niederrhein aus. Die Botschaft dort: „Sie und Ihre Mitreisenden sind stets gern gesehene Gäste.“ 


Hans-Josef Kuypers
Quelle: WfG Kreis Kleve